Litzendorf ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Geografie

Lage

Wie die meisten Gemeindeteile liegt das Pfarrdorf Litzendorf im Ellertal, das von bewaldeten Höhenzügen umgeben ist, mit den beiden höchsten Erhebungen des Landkreises Bamberg Geisberg (585 m ü. NHN) und Stammberg (559,5 m ü. NHN).

Gemeindegliederung

Es gibt acht Gemeindeteile:

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden liegen alle im Landkreis Bamberg und sind im Uhrzeigersinn:

Geschichte

Bis zum 18. Jahrhundert

Die Herkunft des Namens Litzendorf ist unklar: Möglich sind Ableitungen vom slawischen lyko (Bast) oder vom germanischen Wort litzel (klein). Es entstanden wohl mit Einverständnis des Frankenreichs im 8. Jahrhundert slawische Siedlungen in der Gegend des oberen Mains (Nordgau). Zu jener Zeit waren das Ellertal und der bayerische Nordgau noch stark bewaldet.

Zum ersten Mal erschien der Name „Licindorf“ im Jahr 1129 in einer Urkunde des Bamberger Bischofs Otto, in der ein „Otgoz von Licindorf“ erwähnt wird. Otgoz gehörte dem niederen Dienstadel an und war Gerichts- und Verwaltungsbeamter des heiligen Otto, des Bischofs von Bamberg.

Der Ort war damals ein Dorf mit mehreren Lehnsherren. Durch Kauf, Verkauf und Stiftungen veränderten sich die Grundherrschaftsverhältnisse ständig. 1385 kam Litzendorf in den Besitz des Hochstifts Bamberg. 1406 entstand die Litzendorfer Pfarrei. 1497 bestand die Lehenschaft eines Weingartens, was beweist, dass damals dort Weinbau betrieben wurde. Der Ort hatte im 16. Jahrhundert durch den Bauernkrieg (1524/1525) und den Markgrafenkrieg (1552–1554), im 17. Jahrhundert durch den Dreißigjährigen Krieg und im 18. Jahrhundert durch den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) viel zu leiden. 1715–1718 entstand das bedeutendste Bauwerk Litzendorfs, die Pfarrkirche St. Wenzeslaus. 1802 kam Litzendorf mit dem Hochstift Bamberg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte, durch die Säkularisation an das Kurfürstentum Pfalzbayern.

19. und 20. Jahrhundert

1822 wurde das erste Schullokal eingerichtet. 1898 gab es ein Postamt. 1912 wurde Litzendorf an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. In den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts waren viele Gefallene und Vermisste zu beklagen. 1959 begann man mit dem Bau einer zentralen Wasserleitung.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Lohndorf, Melkendorf, Naisa, Pödeldorf, Schammelsdorf und Tiefenellern eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerungszahl ist nach einem Anstieg in den 1970er und 1980er Jahren seit etwa 2005 rückläufig. Pödeldorf wurde damals durch die Ausweisung von Neubaugebieten zur einwohnerstärksten Ortschaft der Gemeinde. Es profitiert von seiner unmittelbaren Nähe zur Stadt Bamberg.

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 5043 auf 6103 um 1060 Einwohner bzw. um 21 %.

Religion

Laut Zensus am 9. Mai 2011 waren 76,9 % der Einwohner römisch-katholisch und 12,8 % evangelisch-lutherisch. 10,3 % haben eine andere Religion oder sind konfessionslos.

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 2004 Wolfgang Möhrlein (CSU), der zuletzt 2014 und 2020 (bei einem Gegenkandidaten) mit 92,41 % bzw. 79,53 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Sein Vorgänger war Otmar Konrad (SPD). Als Zweiter Bürgermeister fungiert Klemens Wölfel (SPD).

Gemeinderat

Wappen

Infrastruktur

Brauereien

In der Gemeinde gibt es die fünf Brauereien Hölzlein und Reh in Lohndorf, Knoblach in Schammelsdorf, Hönig in Tiefenellern und die Brandholz-Brauerei in Melkendorf. Die Brauereien Winkler in Melkendorf und Hummel in Litzendorf brauten bis Ende 2015 bzw. 1978.

Freiwillige Feuerwehren

In den Gemeindeteilen Litzendorf, Lohndorf, Melkendorf, Naisa, Pödeldorf, Schammelsdorf und Tiefenellern bestehen jeweils eigene Freiwillige Feuerwehren.

Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler in Litzendorf

Persönlichkeiten

  • Günther Denzler (* 1948), ehemaliger Landrat (1996–2014) und amtierender Bezirkstagspräsident des Regierungsbezirks Oberfranken, wohnt im Ortsteil Pödeldorf
  • Wolfgang Heyder (* 1956), langjähriger Geschäftsführer der professionellen Spielbetriebsgesellschaft Franken 1st und SPD-Politiker im Bamberger Kreistag, wohnt im Ortsteil Pödeldorf
  • Günter Wojaczek (1932–1997), Altphilologe und Gemeinderat in Pödeldorf (vor der Eingliederung nach Litzendorf), lebte von 1971 bis zu seinem Tod im Ortsteil Pödeldorf

Weblinks

  • Gemeinde Litzendorf
  • Litzendorf – St. Wenzeslaus bei www.foracheim.de
  • Litzendorf: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)
  • Litzendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek

Einzelnachweise


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